Collective Green Vision: A Second Life for Your Yoga Mat

Kollektive Grüne Vision: Ein zweites Leben für deine Yogamatte

Anlässlich des diesjährigen Global Recycling Days beantworten die drei Gründer von ContinuOM Collective, einer Initiative für die nachhaltige Wiederverwertung von Yogamatten, Fragen zum Thema Recycling in der Yogaindustrie.

Umweltschutz statt Mülldeponie: Zero Waste, circular future

Am Global Recycling Day soll auf die elementare Bedeutung von Recycling für das gesamte Leben auf unserem Planeten aufmerksam gemacht werden; ein Gedanke, den jeder Yogi selbstverständlich unterstützen sollte. Und obwohl der Schutz der Umwelt in der Philosophie des Yoga fest verankert ist, werden Yogamatten nicht yogakonform entsorgt. Stattdessen landen sie in Müllverbrennungsanlagen, auf Deponien oder schlimmstenfalls auf wilden Müllkippen und tragen zur globalen Klima- und Umweltkrise bei. Um Lösungen für dieses Problem zu finden, haben sich der Yogamattenhersteller Kurma und die Yogamattenmanufaktur Bausinger mit dem Online-Händler greenyogashop zusammengeschlossen und das ContinuOM Collective ins Leben gerufen.

ContinuOM Collective: Ein gemeinsamer Beitrag für eine bessere Zukunft

Das Gemeinschaftsprojekt ContinuOM Collective hat das Ziel, nachhaltige Wiederverwertungsmöglichkeiten für schwer recyclebare Materialien zu finden. Yogamatten bestehen in der Regel aus mehr als einem Rohstoff und können mit den herkömmlichen Mitteln städtischer Wertstoffhöfe nicht recycelt werden. Die Folge: Die komplette Matte inklusive der noch verwertbaren Rohstoffe wird in der Regel in der Müllverbrennungsanlage verbrannt.

Die Herausforderung: Second Flow statt Müllverbrennung

ContinuOM Collective möchte Wege finden, ausgediente Yogamatten vollständig dem Wiederverwertungskreislauf zuführbar zu machen. Dafür hat das Kollektiv Partner gewinnen können, die sich auf das Recyceln von Yogamatten und das Wiederverwerten von Mattenrohstoffen spezialisiert haben. Außerdem will ContinuOM Collective mit ihrer Initiative Second Flow auch den ausgedienten Yogamatten eine Chance geben, die noch zu gut sind um entsorgt zu werden.

Von der Grünen Vision zu konkreten Nachhaltigkeitsmaßnahmen

ContinuOM Collective will mit gezielten Maßnahmen zur Müllreduktion beitragen und den eigenen ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich halten. Dahinter steht die Vision einer zirkulären Yogawirtschaft, in der jedes Produkt für mehrere Nutzungszyklen ausgelegt ist und in der gebrauchte oder ausgediente Waren nicht als Abfall, sondern als wertvolles Rohmaterial gesehen werden.

Grunder

Die Mission: Alternativen aufzeigen und Lösungen schaffen

Hier berichten die drei Gründer, wie die Yogaindustrie den Weg zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft umsetzen kann und warum es überhaupt so wichtig ist, nachhaltige Wiederverwertungsmöglichkeiten für Yogamatten zu finden.

Warum sollte ich mir als Endverbraucher über das Recycling meiner Yogamatte Gedanken machen?

Marten (greenyogashop): Angesichts von Klima- und Umweltkrisen und endlichen natürlichen Ressourcen sollte sich jeder dazu Gedanken machen, wie sie oder er dazu beitragen kann, die Rohstoffverschwendung und Vermüllung unseres Lebensraums einzudämmen. Wer Yoga praktiziert, vertritt in der Regel bestimmte yogische Werte wie Respekt vor allen Lebewesen, Natur und Umwelt; ein achtloser Umgang mit wertvollen Rohstoffen wäre ein Widerspruch zu diesen Werten. Darum sollten sich Yogapraktizierende vor dem Kauf einer neuen Matte damit auseinandersetzen, was mit einer Yogamatte passiert, nachdem sie ausgedient hat. Die Rutschfestigkeit steht bei fast allen Yogis an erster Stelle, danach die Vielseitigkeit und der Komfort. Perspektivisch wäre es doch stark, wenn die Recyclebarkeit mit in einem Atemzug genannt werden würde! Das wiederum würde dazu führen, dass die Marken mehr in die Verantwortung genommen werden und Nachfrage die Produktionen beeinflusst. Mit ContinuOM Collective möchten wir darüber aufklären und Alternativen aufzeigen, wie Yogamatten im Einklang mit yogischen Werten weiter- oder wiederverwendet werden können.

Die Firmenphilosophie von Bausinger gründet auf den Werten Bio, Fair und Nah. Ist Recycling die logische Ergänzung dieser Grundwerte? Ist die Kreislaufwirtschaft die Wirtschaft der Zukunft?

Jürgen (Bausinger): Recycling ist nur ein Aspekt der möglichen Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Jede Produktion und jeder Konsum verbraucht zwangsläufig Ressourcen und Energie. Von daher ist es enorm wichtig, die Produktion und Lieferkette so ressourcenschonend wie möglich aufzubauen. Dann gehört eine lange Nutzungsdauer der Produkte elementar dazu. Als Nächstes die umweltfreundliche Entsorgung – wo wir mit der ContinuOM-Recycling Initiative einen wichtigen Baustein schaffen wollen. Zum nächsten Schritt – der klimaneutralen Kreislaufwirtschaft – gehören aber noch weitere Dinge wie passendes Produktdesign aus umweltfreundlichen Rohstoffen: Stichwort ist hier die Gesamtökobilanz..

Kurma Yogamatten werden bereits nachhaltig produziert und sind sogar Öko-Tex-zertifiziert; nur für den Recyclingaspekt gab es bislang noch keine Lösung. Warum ist jetzt die richtige Zeit, sich darüber Gedanken zu machen?

Bruno (Kurma): Die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels und der Umweltverschmutzung sind eine der dringendsten globalen Herausforderungen unserer Zeit. Angesichts vieler Krisen unseres Planeten müssen wir jetzt Maßnahmen ergreifen, um das richtige Gleichgewicht zwischen unserem eigenen Verbrauch, den vorhandenen Ressourcen und Abfällen aus Produktion und Konsum zu erreichen. Ich persönlich finde es eine verblüffende Beobachtung, dass die Yogaindustrie und einige ihrer Kunden, die für die Erzeugung von viel Plastikmüll mitverantwortlich sind, keinen Sinn für die Dringlichkeit solcher Maßnahmen zeigen. Gleichgesinnte Marken, Wiederverkäufer und die Yogagemeinschaften in ganz Europa sollten ihre Kräfte bündeln, um gemeinsam den jährlichen Abfallstrom von Yogaprodukten zu verringern. Das ist die Werteeinstellung, mit der das ContinuOM-Kollektiv gegründet wurde.

Wie kann der Weg zu einer Kreislaufwirtschaft in der Yogaindustrie konkret aussehen?

Jürgen (Bausinger): Zuerst haben hier die Kunden die Macht im Geldbeutel - die Nachfrage reguliert das Angebot. Und auf Herstellerseite muss die Achtsamkeit weg von der Profitmaximierung auf Kosten von Umwelt und sozialer Gerechtigkeit hin zur Umwelt- oder Gemeinwohlbilanzierung. So stellen wir in Frage, ob beispielsweise ein Yogablock aus buntem Schaumstoff made in Fernost wirklich notwendig ist und ob ein Korkblock made in Germany nicht die achtsamere Wahl ist. Diesen Mechanismus müssen wir auch auf Matten, Taschen, Yogakleidung und Yogazubehör anlegen – natürliche Materialien wo möglich, Produktion möglichst regional und umweltfreundlich, beim Produktdesign und der Materialwahl schon die Entsorgung oder eine mögliche Weiterverwendung berücksichtigen. Da ist noch sehr viel Luft für Innovation und Verbesserung.

Was kann der Beitrag eines Händlers zu dieser Entwicklung sein?

Marten (greenyogashop): Als Händler stehen wir in unmittelbarem Kontakt mit dem Endverbraucher – unseren Kunden. Sie sind diejenigen, die darüber entscheiden, wie nachhaltig die Matte sein soll, die sie kaufen, und was mit ihrer ausgedienten Yogamatte passiert. Darum können wir unsere Position als Händler nutzen, um über die Folgen von Ressourcenverschwendung und achtlos entsorgtem Müll aufzuklären, zu informieren und vor allem Alternativen aufzuzeigen. Mit ContinuOM Collective bieten wir unseren Kunden einen einfachen Weg, ihre alte Yogamatte zu recyceln und damit zur Müllreduktion und auf lange Sicht zu einer verbesserten allgemeinen Lebenssituation für uns alle beizutragen.

Was möchte ContinuOM in den nächsten Jahren erreichen? Welche konkreten Ziele habt ihr euch gesetzt, anhand derer ihr den Erfolg eures Projekts messen könnt?

Bruno (Kurma): Das ultimative Ziel wäre es, einen Zero-Waste-Zustand für alle jährlich in Europa verkauften Yogamatten zu erreichen.  Im Jahr 2020 haben wir in Deutschland damit begonnen, das Sammeln von alten PVC-Yogamatten und den Recyclingprozess zu testen. Wir haben 3465 PVC-Matten gesammelt und zu neuen Industrieprodukten recycelt. Durch das Recycling haben wir verhindert, dass 6,7 Tonnen PVC-Material in einer Verbrennungsanlage landen. Um eine signifikante Verringerung des jährlichen Abfallstroms von z. B. Yogamatten zu erreichen, ist ein Paradigmenwechsel beim Sammeln von Post-Consumer-Material erforderlich. Die Kunden müssen das Recycling von Yogamatten genauso annehmen wie die Abgabe von Haushaltsmaterialien bei ihrem kommunalen Recyclingzentrum. Unser diesjähriges Ziel ist es, mindestens 20.000 Yogamatten von Kunden und Yogagemeinschaften in Deutschland und den Beneluxländern  zu sammeln. Im Jahr 2022 werden wir weitere Länder zu unserer Second Flow-Initiative hinzufügen, um die Menge der gesammelten Matten zu verdoppeln. Für 2023 haben wir das Ziel auf 100.000 Matten gesetzt, ein erster wichtiger Meilenstein, um der Welt zu zeigen, dass wir gemeinsam eine Veränderung erreichen können.

Was also konkret tun mit deiner alten Yogamatte?

Alte Matte, neuer Zweck: Sei kreativ

Du hast selbst verschiedene Möglichkeiten, deine ausgediente Yogamatte weiterzuverwenden. Das Entsorgen oder Recyceln sollte immer der letzte Weg sein, wenn alle anderen Möglichkeiten bereits ausgeschöpft sind. Mit ein wenig Bastelgeschick und einem scharfen Teppichmesser kannst du nämlich noch viele schöne und nützliche Dinge aus deiner Matte herstellen. Was und wie, dazu findest du viele Ideen hier 

Für den guten Zweck: Spende deine Yogamatte

Du hast auch die Möglichkeit, deine ausgediente Yogamatte zu spenden oder zu verschenken; denn auch wenn sie für dich nicht mehr zum Üben taugt – irgendwo gibt es ganz sicher jemanden, für den sie noch einen Nutzen hat. Erkundige dich bei sozialen Einrichtungen in deiner Nähe, ob man Interesse an einer Yogamattenspende hat. Manchmal werden dort Yogakurse für sozial benachteiligte Menschen und/oder Kinder angeboten; alternativ kannst du die Matte auch an die städtische Obdachlosenhilfe spenden. Auch Tierheime freuen sich sicher über gepolsterte Schlafunterlagen für ihre Tiere. Wenn du keine Möglichkeit bei dir in der Nähe findest, spende deine Matte an ContinuOM Collective; dort wird deiner Matte ein verdientes zweites Leben geschenkt. Informationen dazu findest du hier 

Zurück in den Kreislauf: Lass deine Matte recyceln

Wenn deine Yogamatte wirklich komplett ausgedient hat und gar nicht mehr nutzbar ist, lass sie dem ContinuOM Collective zukommen. Egal wie abgenutzt deine Matte ist – sie ist ein wertvoller Rohstoff, der durch die Wiederaufbereitung zu vielen neuen Produkten verarbeitet werden kann. Die Partner von ContinuOM Collective haben sich auf das Recyceln von Yogamatten spezialisiert; dank spezieller mechanischer Verfahren kann das Material zu 100% wiederverwertet und im Wertschöpfungsprozess gehalten werden. So kannst du dazu beitragen, wertvolle Ressourcen zu schonen. Mehr Informationen über den Ablauf findest du hier


Kein Second Flow ohne deine Unterstützung

ContinuOM Collective ist ein Gemeinschaftsprojekt, das auf deine Mithilfe angewiesen ist. Wenn du eine ausgediente Yogamatte entsorgen möchtest, bitten wir dich: Lass sie der Initiative ContinuOM Collective zukommen, anstatt ihr Ende in der Müllverbrennung zu besiegeln.

Schick deine Yogamatte an ContinuOM Collective, damit sie von dort dem Wiederverwertungskreislauf zugeführt werden kann. Hilf dabei mit, wertvolle Rohstoffe effizient und umweltfreundlich zu recyceln, anstatt sie sinnlos zu verschwenden. Damit unterstützt du ContinuOM Collective auf dem Weg zu einer besseren Umweltbilanz und trägst dazu bei, diese Welt langfristig zu einem besseren Ort zu machen. 

ContinuOM Collective arbeitet kontinuierlich an Verbesserungsmöglichkeiten in den Abläufen; so sollen auf lange Sicht Alternativen zum Paketversand von Yogamatten geschaffen werden – zum Beispiel in Form von Sammelstellen in Yogastudios oder Abgabemöglichkeiten im Rahmen entsprechender Events – um auf diese Weise den ökologischen Fußabdruck noch weiter zu minimieren. Aufgrund der aktuellen Situation ist jedoch das Einsenden deiner alten Matte die beste Möglichkeit, um das Projekt  zu starten. Auf der ContinuOM-Website kannst du dich über aktuelle Entwicklungen informieren.  

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