Fashion Revolution Week: Mehr Transparenz, Nachhaltigkeit und Fairness

Fashion Revolution Week: Mehr Transparenz, Nachhaltigkeit und Fairness

Das verheerende Unglück im Rana Plaza in Bangladesch jährt sich bereits zum neunten Mal. Am 24. April 2013 kamen bei dem Einsturz des Gebäudes mit mehreren Textilfabriken mehr als 1.100 ArbeiterInnen ums Leben. Mehr als doppelt so viele wurden verletzt.

In Gedenken an die Tragödie und um die Öffentlichkeit für die systemischen Herausforderungen der Modeindustrie zu sensibilisieren, wurde noch im selben Jahr die Fashion Revolution-Bewegung ins Leben gerufen: Es ist das weltweit größte Fashion-Aktivismus-Bündnis mit der Vision einer globalen Modeindustrie, die verantwortlich mit Ressourcen umgeht und für die nicht Wachstum und Profit an erster Stelle stehen, sondern das Wohlergehen der darin beteiligten Menschen.

Die Fashion Revolution-Bewegung setzt sich deswegen für mehr Transparenz in der Modeindustrie ein. Missstände in den globalen Produktionsketten sollen aufgedeckt, aufgehoben und das Bewusstsein für einen nachhaltigeren Konsum gestärkt werden. Dabei geht es auch um die Erhaltung wertvoller Ressourcen und die Regeneration ganzer Ökosysteme. Materialien sollen länger genutzt und nicht verschwendet werden. Sprich: Der heutigen Wegwerfkultur soll ein Ende bereitet werden.

Außerdem sollen sichere und würdige Arbeitsbedingungen mit existenzsichernden Löhnen für alle Menschen in der Lieferkette geschaffen werden. Jedoch ist die Komplexität der Lieferketten häufig kaum zu durchschauen. Daher ist es an uns als VerbraucherInnen und selbstverständlich auch als greenyogashop, Modeketten auf ihre Defizite hinzuweisen, damit diese ihre Lieferketten hinterfragen und transparenter gestalten.

Das Motto für 2022: MONEY FASHION POWER

Jedes Jahr steht die Fashion Revolution Week (dieses Jahr vom 18.-24. April) unter einem neuen Motto. 2022 lautet dieses „MONEY FASHION POWER“. In Events, Aktionen und Workshops in 68 Ländern soll insbesondere auf die enorme Diskrepanz zwischen Macht und Reichtum weniger und die zu geringe Bezahlung sowie alle damit verbundenen Missstände vieler aufmerksam gemacht. Die Wurzel des Problems: Viele große Marken produzieren zu viel und zu schnell und erzeugen dadurch einen ungesunden Kreislauf des Überkonsums.

Eine Übersicht zu den geplanten Aktionen, die alle öffentlich zugänglich sind, findet sich hier.

Im Rahmen der Fashion Revolution Week wird dazu aufgerufen, ganz öffentlich die Frage „Who made my clothes?“ zu stellen. Viele Hersteller geben uns als Antwort auf diese Frage transparente Einblicke in deren Produktionsprozesse und in ihre Visionen.

So engagieren sich Marken wie ARMEDANGELS und Urban Goddess

Wir von greenyogashop supporten Brands, die sich für faire Arbeitsbedingungen, eine bessere Verteilung der Gelder, transparente Lieferketten und einen bewussteren Umgang mit Ressourcen durch innovative Nachhaltigkeitskonzepte einsetzen. Hier einige konkrete Beispiele:

FRW_Armedangels2

ARMEDANGELS spendet in diesem Jahr zum fünften Mal in Folge an die National Garment Workers Federation (NGWF), eine einflussreiche Gewerkschaft, die sich für die Rechte der ArbeiterInnen in der Bekleidungsindustrie von Bangladesch vor Gericht einsetzt.
Letztes Jahr hat ARMEDANGELS bereits 25.000 Euro an NGWF gespendet. Dank dieser Spende wurden massive Erfolge vor Gericht erstritten: Es konnten über 430.000 Euro Entschädigung an 413 TextilarbeiterInnen gezahlt werden, 216 haben ihren Arbeitsplatz zurückerhalten und 352 haben eine Ausbildung begonnen. 751 Anhörungen laufen derzeit noch.

FRW_Kismet

Auch Kismet Yogastyle unterstützt die Fashion Revolution-Bewegung und setzt sich für mehr Transparenz, Nachhaltigkeit und Ethik in der Modeindustrie ein. Deswegen werden alle Kollektionen ausschließlich in Kleinbetrieben in Portugal und Indien gefertigt – eine Abkehr von Massenproduktionen, wie sie sonst in der Branche üblich sind. Alle Betriebe zeichnen sich durch faire Arbeitsbedingungen und eine angemessene Entlohnung aus.
Santosha arbeitet bei Kismet Yogastyle als Schneider am perfekten Sitz der Kollektionen. Er ist stolz auf seine nachhaltige Arbeit und liebt seinen Job in dem indischen Kleinbetrieb.

FRW_Jaya

„In Nepal kooperieren wir seit 2009 mit einem GOTS-zertifizierten Unternehmen: Frauen und Männer arbeiten unter fairen Bedingungen und werden überdurchschnittlich gut bezahlt. Gedruckt wird mit ASO-freien und zertifizierten Farben auf Wasserbasis im Siebdruckverfahren - hand printed!“
Julia Mehedintu, JAYA Fashion

FRW_People-Tree

„Mein Name ist Mansiha Honnale und ich bin Schneiderin. „I made your clothes“ in Indien bei Creative Handicrafts. Ich schätze die Möglichkeit der Kinderbetreuung sehr, denn so kann ich mich ungestört auf meine Arbeit konzentrieren.“
Mansiha Honnale, Creative Handicrafts

PEOPLE TREE setzt sich für eine transparente und rückverfolgbare Lieferkette ein. Fashion Revolution hilft der Brand dabei, ihren Näherinnen und Nähern, Kunsthandwerkerinnen und -handwerkern sowie Produktionspartnerinnen und -partnern Sichtbarkeit und eine Stimme zu verleihen.

FRW_Urban-Goddess

„Die Eigentümer und Designer von Urban Goddess pflegen eine langjährige Partnerschaft mit ihren Lieferanten. Durch den fast täglichen Austausch und persönliche Besuche geht diese Beziehung weit über die Zertifizierungen hinaus, die unser Lieferant besitzt. Es ist eine Partnerschaft, bei der unser Wunsch, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, im Mittelpunkt steht. Wir glauben, dass man bei sich selbst anfangen muss, wenn man die Welt positiv verändern will. Indem wir sowohl Kundinnen und Kunden als auch Unternehmen inspirieren, können wir unsere Kräfte bündeln, um unseren Einfluss zu vergrößern und eine gerechtere, sicherere, sauberere und transparentere Modeindustrie zu schaffen.“
Marlene Smits, Urban Goddess

FRW_Mandala

„Für uns bei MANDALA ist es wichtig, faire Arbeitsbedingungen für alle an der Produktion Beteiligten zu bieten. Feminismus sollte nicht an den Grenzen der westlichen Welt enden, sondern gerade dort stattfinden, wo es die Frauen am nötigsten haben, dass man sich für sie einsetzt.“
Nathalie Prieger, MANDALA

Der Weg hin zu einer transparenten globalen Modeindustrie ist noch weit: Die Fashion Revolution-Bewegung und alle beteiligten PartnerInnen gehen jedoch täglich wichtige Schritte, die den Umgang mit Textilien und unser Konsum-Bewusstsein schon heute maßgeblich verändert haben.

Mehr Informationen zu den Zielen und Werten von greenyogashop findest du hier.

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