Gegen den Strom: Kismets Nachhaltigkeitsvision

Gegen den Strom: Kismets Nachhaltigkeitsvision

Ein Interview mit Sylvia Daun

Sylvia-Daun-Portrait

Sylvia Daun

Gründerin von Kismet

Sylvia arbeitete 20 Jahre in der Unternehmensentwicklung, bevor sie sich entschloss, ihrer Vision zu folgen: Sie wollte ihre eigenen, persönlichen Wertvorstellungen auch beruflich umsetzen und gründete kurzerhand ihr eigenes Modeunternehmen. Nicht immer war ihr Weg dabei einfach; doch sie schaffte es, trotz widriger Umstände ihrer Linie und ihren Werten treu zu bleiben. Inzwischen ist ihr Label Kismet im Markt etabliert und gehört zu den beliebtesten Brands nicht nur im Sortiment von greenyogashop. Wie sie es bis hierhin geschafft hat, davon erzählt uns Sylvia im Interview.

Liebe Sylvia, du hast deinen Job in einem großen Unternehmen aufgegeben, um Unternehmerin zu werden. Wie hast du den Mut und die Kraft aufgebracht, dein Leben so zu verändern?

Sylvia: Das war schon eine Reise, und es braucht viel Mut, sich über Existenzängste hinwegzusetzen. Ich hatte schon länger das Gefühl, dass ich in meinem Job nicht mehr persönlich wachsen kann und dass ich mich selbst ausprobieren wollte. Irgendwann überwog die Vorstellung, dass Angst mich ausbremst und dass ich noch 20 Jahre so weitermache; das hat mich dazu gebracht, meiner Überzeugung zu folgen. Yoga und Meditation haben mir dabei sehr geholfen.

Was treibt dich an?

Sylvia: Die Lust, Dinge in Bewegung zu bringen. Es erfüllt mich, mein Leben selbst zu gestalten und meinen Idealen zu folgen, ohne Kompromisse eingehen zu müssen.

Welche Werte sind dir wichtig und wie lebst du diese?

Sylvia: Umweltschutz ist seit Kindesbeinen ein Thema für mich. Mein Vater war da schon immer sehr bewusst. Ich fahre seit 20 Jahren kein eigenes Auto – das ist manchmal eine Herausforderung, seit ich von London zurück in die deutsche Provinz gezogen bin. Ich kaufe selten etwas und gebe dafür oft mehr Geld aus. Der Vorteil: Teurere, tolle Qualität hält länger! Außerdem bin ich seit 25 Jahren Vegetarierin. Ich habe Respekt vor allem Leben und vor anderen Menschen.

Welche Herausforderungen musstest du auf dem Weg zur Fair Fashion Brand meistern?

Sylvia: Viele! Zum Beispiel bei der Produktion: Am Anfang, als No Name Brand und ohne Namen in der Branche, wollte erstmal keiner für Kismet produzieren. Da war schon viel Hartnäckigkeit meinerseits gefordert, da mich die Produzenten zuerst nicht ernst genommen haben. Auch das Thema Finanzierung war eine Riesenherausforderung: Nach der ersten Produktion war das Geld aufgebraucht und nichts mehr für Marketing übrig. So konnte Kismet den Bekanntheitsgrad, der notwendig ist, um rentabel zu werden, nur im Schneckentempo erreichen. Ich habe drei Jahre nur von meinem Erspartem am Existenzminimum gelebt und jeden erwirtschafteten Euro in die Firma gesteckt. Social Media war ebenfalls eine großere Herausforderung! Zu Beginn war das für mich ein Buch mit sieben Siegeln. Da gab es eine hohe Lernkurve in der Zwischenzeit. Für mich ist es immer sehr aufregend, mich in neue Themen hineinzudenken.

Welche Herausforderungen meisterst du täglich, um deinem Anspruch an Fairness und Nachhaltigkeit auf der einen Seite und modebewusster Kleidung auf der anderen Seite gerecht zu werden?

Sylvia: Die Kosten für eine nachhaltige Produktion sind für Unternehmer(innen) höher. Im Gegensatz dazu werden bei nicht nachhaltig produzierter Ware die Kosten der Umweltschäden leider nicht bepreist. Das, was die Menschen an Umweltschäden produzieren und bereits produziert haben, wird langfristig teurer als alle Maßnahmen, die jetzt helfen, Umwelt und Klima zu schützen. Ich habe vor Jahren bei meinen Reisen gesehen, wie massiv Länder wie Indien und Afrika betroffen sind – jetzt spüren auch wir die Veränderungen stärker. Deswegen ist nachhaltige Produktion für mich der einzige Weg!

Was sind deine Ziele und Wünsche als Unternehmerin und was ist deine Vision hinsichtlich eines erfüllten Lebens?

Sylvia: Mein Ziel ist es, Yogabekleidung zu kreieren, in der sich Frauen wohlfühlen – und schön! Yogakleidung, die in einem Unternehmen mit länderübergreifend guten und fairen Arbeitsbedingungen entwickelt und produziert wird. Ganzheitliches, globales Denken ist dabei selbstverständlich. Was für mich ein erfülltes Leben bedeutet: Ein freies Leben, in dem wir uns mit unseren Fähigkeiten entfalten dürfen und zum Allgemeinwohl beitragen.


Kismet Logo

KISMET

Mit Kismet Yogastyle erfüllte sich Labelgründerin und Yogalehrerin Sylvia zwei langgehegte Wünsche: Ihre ökologischen und menschlichen Werte auch im Beruf leben zu können und lässige, nachhaltige Yoga Wear zum Wohlfühlen zu kreieren, ohne modische Kompromisse eingehen zu müssen. Kismet Yogamode ist für alle Yogis und Yoginis, die urban und zeitgemäß denken und sich rund um die Uhr wohlfühlen wollen. Das Label mit Sitz im Saarland verarbeitet vor allem natürliche Rohstoffe wie Lenzing Modal und Bio-Baumwolle sowie recycelten Polyester, der aus PET-Flaschen gewonnen wird.

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