Meditation für dein Leben: Ein Interview mit Autor und greenyogashop-Botschafter Dirk Bennewitz

Meditation für dein Leben

Ein Interview mit Autor und greenyogashop-Botschafter Dirk Bennewitz

Andrea-Dirk

greenyogashop: Nach Lektüre eures Buches muss ich wohl annehmen, dass ihr – platt gesagt – ein sehr glückliches und ausgeglichenes Leben abseits gesellschaftlicher Zwänge führt. Ist das so, und ist das bei euch mühelos so? Oder ist es ein Prozess, an dem auch ihr unendlich weiter arbeiten müsst?

Dirk: Ach ja, das wäre schön, wenn das alles mühelos ginge. Und ohne gesellschaftliche Zwänge. Nein, wir leben in einer Großstadt, sind selbstständig. Das bedeutet Parkplatzsuche, Steuererklärungen und eine hohe Frequenz überall. Und ja, glücklich sind wir schon. Aber das Distanzieren von dem täglichen Wahnsinn braucht Arbeit (= Praxis). Und ja, die ist unendlich. Vermuten wir.

greenyogashop: Du hast eine Woche bei einem Meditationsguru verbracht. Kannst du uns ein paar Einblicke in das erste Gespräch mit dem Meister geben, in dem er von „Techniken, Meditationen, Göttern, Politik, Menschsein und dem normalen Leben“ redete? Wie können wir uns eine Unterhaltung mit jemand so „Erleuchtetem“ konkret vorstellen?

Dirk: Als erstes habe ich ein tiefes Verständnis und eine starke Menschlichkeit in diesem Mann gespürt. Es war die völlige Abwesenheit von Statussymbolen oder irgendwelcher Angeberei. Das ganze Reden und Sprechen war ohne Einschmeicheln, Belehren oder Unklarheit. So ein Mann spricht immer dein Inneres an, und wenn man mit so jemandem Zeit verbringt, nutzt man das am besten. Nur so kann man wachsen. Das Ganze ist gar nicht abgehoben, der Mann sitzt da mit seinen Outdoorhosen und T-Shirt und erklärt dir die Grundsätze seiner Philosophie. Das Einzige, was das Ganze von einer normalen Unterhaltung unterscheidet ist, dass man selber nichts beitragen muss. Man muss nicht ständig auf der Hut sein, ob man auf eine eventuelle Frage eine schlaue Antwort parat hat. Man kann mit seinem „Sein“ zuhören. Es hatte weder etwas Religiöses, irgendeine Frömmigkeit oder Manipulierendes. Er erzählt dir, was er macht und wieso und du entscheidest, was du davon mitnimmst in dein Leben.

greenyogashop: Erzähl uns bitte ein wenig mehr über deine Eindrücke und Erfahrungen während der 72stündigen Isolation, die du bei dem Meditationsguru durchlaufen musstest. Was bewirkt das in einem Menschen? Warum ist es für dich wichtig gewesen, das durchzumachen?

Dirk: Die wichtigste Erkenntnis war: Nur alleine sein und in den Wald gucken ist auf Dauer nichts für mich. Denn es löst die Probleme nicht. Sie erscheinen aber in einem anderen Licht und man entwickelt bessere Lösungsmodelle. Es hilft also. Wir alle kennen das bestimmt, bei hoher Ereignisdichte im Berufsalltag und im Privatleben denkt man manchmal, dass man sich jetzt zurückziehen möchte und weg von allem sein. Und als ich das hatte, fand ich es toll, aber zum Beispiel dauerhaft ins Kloster zu gehen oder sowas wäre nichts für mich. Das Wichtigste, was man dort in der Isolation wirklich erkennt, ist der innere Dialog, den man mit sich selber führt. Eine der Maßgaben war zum Beispiel mit sich selber wie mit einem Freund umzugehen. Und sich mit sich selber zu unterhalten. Sich auf sich selber zu freuen. Ich fand das erst sehr abstrakt, aber wenn man dann alleine ist, funktioniert das großartig.

greenyogashop: Stellst du deinen Meditationstimer eher auf fünf oder auf 15 Minuten? Manche Menschen brauchen einige Minuten, um sich überhaupt auf die Meditation einzustellen. Wie schafft man es in fünf Minuten, eine wirkliche Tiefe zu erreichen, hast du dafür einen Tipp aus der Praxis?

Dirk:Ich versuche immer lieber 15 als 5 Minuten. Aber: Bei täglicher Praxis oder sogar mehrfach am Tag fünf Minuten Meditationen formt man seinen Geist dahin, diesen entspannten und nicht reaktiven Zustand mehr oder weniger sofort zu erzeugen. Man wird auch bei längeren Meditationsphasen nicht immer bahnbrechende Erkenntnisse über sich selbst erlangen. Mann muss den Garten eben oft und regelmäßig bewässern, in voller Blüte steht er deswegen trotzdem relativ selten. Also konkret: Immer so viel und so lange man kann.

greenyogashop: Du findest in deinem Buch sehr harte Worte für Menschen, die nicht nach ihren eigentlichen Standards leben, sondern sich eher den Wertvorstellungen der anderen anpassen. Ist das aus eigener Erfahrung gesprochen? Oder sind es eher Erfahrungen aus deinen/euren Coachings?

Dirk: Die harten Worte benutzen wir, um die Leser wachzurütteln und nicht in eine bequeme „Eso-Watte“ zu hüllen. Wir wollen niemand bewerten oder fertigmachen. Es ist aber eben vertane Zeit, das Leben von anderen zu leben. Je früher das erkannt wird, umso schneller kann auch die Abkehr davon erfolgen. Und ja, das ist natürlich auch aus unserer eigenen Erfahrung gesprochen. Wir sind ebenfalls auf dem Weg, unseren Kern immer weiter zu enthüllen. Dasselbe sehen wir ebenfalls in unseren Coaching Sessions mit Teilnehmern von außen.

greenyogashop: Der erste Teil deines Buches enthält eher wissenschaftliche Informationen übers menschliche Gehirn und mehr oder weniger harte Fakten über die Beeinflussung des Einzelnen in seinem Sein durch gesellschaftliche Vorgaben – er ist also sehr empirisch und faktenorientiert. Später im Buch erläuterst du dann die Kraft des Energetischen; das klingt erstmal doch ein wenig spirituell, obwohl du darauf hinweist, dass es eben kein „esoterisches Bimmelbammel“ ist. Wie spirituell bist du tatsächlich? Inwiefern siehst du das „Energetische“ losgelöst von Spiritualismus und Esoterik?

Dirk: Mit Bimmelbammel meine ich eine „verniedlichte“ Spiritualität. Eine die im Yoga Retreat in der Toskana bei schönem Wetter und dem veganen Spitzenkoch in der Küche gut funktioniert. Der wahre Zweck und auch die Stärke einer kraftvollen Spiritualität liegt doch aber im wahren Leben. Was nützt es mir, wenn ich im Übungsraum der Größte bin, aber im Alltag versage? Spiritualität ist ja kein Selbstzweck, es ist eine angewandte Kunst in den Irrungen und Wirrungen des Lebens. Die Integration von Prinzipien und Erkenntnissen ins Alltagsleben. Insofern bin ich sehr spirituell. Die ganzen Gewänder, Rituale und Turbane sind für mich vollkommen OK, ich sehe sie aber mehr als Folklore. Ich werde kein Inder werden und ich brauche es auch nicht. Auf diese „handfeste“ Art angewandt, gibt es keinen Unterschied, das Energetische gehört auch zu Spiritualismus und Esoterik.


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DIRK

Dirk Bennewitz ist Gründer und Leiter der Power Yoga Institute in Hamburg. Er gibt weltweit Workshops, bildet Yogalehrer aus und ist Autor mehrerer Yoga- und Meditationsbücher. Ihm ist es wichtig, Yoga als eine bodenständige, fröhliche und zugleich inhaltsreiche Kunst zu vermitteln, die den Menschen hilft, sich zu entwickeln.

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